Freitag, 25. Dezember 2015

Meine neue Mitbewohnerin - Babylock enlighten

Ein frohes Weihnachtsfest wünsche ich.
Ich hoffe, ihr genießt die Zeit so, wie ihr es möchtet.
Ich persönlich bin ja nicht so der Weihnachtstyp, aber freie Tage genieße ich trotzdem. Derzeit habe ich leider immer noch nichts zu zeigen. Der Glitzertraum verwandelt sich langsam in ein UFO und zum Korsett, dass ich eigentlich bis übermorgen fertig haben müsste, habe ich keine Lust.
Daher gibt es heute einen kleinen Maschinenpost.
Ich glaube schon vor zwei Jahren fing die Mottenprinzessin von ihrer Babylock das Schwärmen an. Aber für mich hatte eine neue Overlock absolut keine Priorität und besonderen Sinn habe ich in dieser Preisklasse auch nicht gesehen.
Aber wie das Leben so spielt, es passt gerade (da war ja auch noch nicht vom Umzug die Rede *seufz*) und mit 3 Wochen Lieferzeitverzögerung stand dann meine eigene Babylock enlighten auf meinem Tisch.
Um ehrlich zu sein, war ich erst erschrocken. Sie wirkte im Gegensatz zu meiner hobbylock so außerirdisch. Ein kleines Stück Weltraumtechnik.
Und wenn man zum ersten Mal das automatische Einfädeln per Luftdruck ausprobiert ist man erstaunt.... und absolut verliebt. Da
s Einfädeln ist einfach, das Handling für eine relativ erfahrene Näherin kein Geheimnis und es hat nicht einmal 10 Minuten gedauert, bis ich dieser Maschine hoffnungslos verfallen war.
Sie macht ein unglaublich sauberes Nahtbild und hat mir direkt noch 6 Extrafüßchen mitgebracht. (Um die werde ich mich allerdings später kümmern, denn die Anleitung ist auf FRANZÖSISCH. Ich kann kein Französisch)
Ich hatte gehofft, dass sie etwas leiser als die Pfaff wäre, aber da wurdeich leider enttäuscht.
Ich bin gespannt, wann und womit sie das erste Mal Zicken machen wird, aber bisher bin ich begeistert.

Montag, 23. November 2015

Messi-Schmuck

Ich bin ja bekennender Schmuckjunkie und meine Sammelsucht habe ich heute in liebevoller Handarbeit zum Ausdruck gebracht.
Das ganze Collier ist reiner Stash-Abbau, auch wenn man das in meinem Fundus nicht bemerkt. Das Design ist schlichtweg geklaut. Das muss ich hier leider zugeben, aber meine Kreativität ist leider nicht ausreichend, sich etwas so Geniales einfallen zu lassen.
Normalerweise kaufe ich dann auch, aber in diesem Fall hatte mein Stück der Begierde drei unglückliche Eigenschaften. Erstens: die falsche Farbe, zweitens: es war mir einfach zu riesig und noch schlimmer drittens: Es war bereits verkauft.
Aber vielleicht möchte jemand anderes ja mal stöbern bei MissMash.
Ich persönlich finde ihren Schmuck super, aber nur dieses eine fand ich tauglich für mich persönlich. Trotzdem hasse ich das Gefühl, etwas so derart nachzumachen. Tu ich es aber nicht, bin ich auch nicht glücklich.
Nunja, wie dem auch sei die Basis ist aus Popeline, auf die ich ohne Sinn und Verstand Satinband aufgenäht habe. Der Rest war simple Bastelei und irgendwie darauf verteilen.
Bei einem Zwischenschritt gefiel mir die Verteilung besser als sie jetzt im Endmodus ist, aber ich hab sie ums Verrecken nicht mehr auf die Reihe bekommen, nachdem ich alles noch einmal runterräumen musste. C'est la vie.
Es wirkt auf der kleinen 34/36er Puppe ein wenig plakativ, aber mein doch recht präsenter Brustkorb gleicht das wieder aus :-)
Die Ohrringe sind allerdings auf meinem Mist gewachsen, daher findet sich auch ein "Dritter" am Collier, damit man die Elemente auch noch einmal wiederfindet.
Dem derzeitigen Plan nach möchte ich dem Schmuck gerne Leipzig zeigen und so wird er wohl in den Koffer wandern, wenn es soweit ist.
Hoffen wir mal, dass ich bis dahin auch was zum Anziehen fabriziert habe, denn irgendwie fehlen mir die Pläne. Hatte ich schon alles, gab es schon alles, ist langweilig und habich keine Lust drauf sind derzeit meine Hauptprobleme dabei.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Halloween Wichteleien

Ich bin nicht ganz untätig gewesen. 
Aus meinem Glitzerwahn bin ich noch nicht heraus und werkel derzeit an etwas, das man getrost als Gruftdisneyprinzessinnenhochzeitskleid betiteln darf. Ich hoffe, das Ergebnis wird nicht ganz so kitschig, wie der Name klingt *schauder*

Aber neben der mich wieder auffressenden Arbeit und einer mittelleichten Grippe habe ich mich am Halloween Swap im Nähkromantenforum beteiligt. Es wurde mal wieder Zeit, obgleich die Hibbelei und die Unsicherheit, ob es gefällt nicht sehr gut für meine derzeit ohnehin angespannten Nerven ist.

Mein Wichtelkind war Mara Macabre, und damit war ich mehr als glücklich. Denn ganz unbekannt ist sie mir durch ihren Blog nicht gewesen und ich hatte eine recht genaue Vorstellung, welchen Geschmack sie hat. Zudem war ihr Steckbrief beinah perfekt.

Auf einen ihrer Wünsche hin habe ich ihr eine Einkaufstasche im Freddystil genäht. Einer der wenigen Horrorfilme, zu denen mir auch designtechnisch sofort etwas einfiel. Mit rot und schwarz konnte man sehr gut arbeiten und das Stickmotiv zu entwerfen hat mir, wie auch bei den beiden BlairWitchkissen, die dann folgten, viel Spaß gemacht.
Die Tasche kann man auch klein zusammen packen, leider kommt sie dann recht zerknittert wieder zum Vorschein, aber der Einkauf wird das schon richten. So jedenfalls meine Hoffnung.
Bei den Kissen habe ich zum ersten Mal elastischen Stoff verwendet (der Jersey ist aber auch sooo weich). Mit dem richtigen Vlies und der richtigen Nadel war es aber überhaupt kein Problem. Der Stoff verzieht sich nicht und gezickt hat die Janome auch nicht.
Als drittes wollte ich gerne auf Maras Vorliebe für Tim Burton eingehen und habe ihr einen Türkranz gebastelt. In Ermangelung von schwarz/weißem Stoff habe ich kurzerhand PopelineStreifen mit Satinband verdeckt. Nicht ganz ordentlich, aber es passte zu meiner Idee mit den Stofffetzen. Das Spinnennetz ist handgewebt und die Spinnen sind meine ersten Versuche, die Tierchen aus Draht und Perlen zu basteln. War sogar recht einfach und das Ergebnis gefällt mir gut. Ich denke, da folgt noch eine eigene.
Das vierte waren dann kleine Fledermaustischkarten aus Tonkarton. Ich weiß, dass sie Halloweenparties feiert und so etwas sollte schließlich auf keinen Fall fehlen.
Leider habe ich vergessen, von der Verpackung und dem Teelichthalter Fotos zu machen, daher habe ich ihre verwendet. Ich hoffe, das ist in Ordnung.

Natürlich habe ich auch etwas feines zurück bekommen. Die liebe Sterni hat mir ein großes Paket voller wundervoller Sachen gezaubert. Einen Türkranz und ein Teelicht mit Fledermäusen (!! Hab ich schon mal erwähnt, dass ich glaube, Fledermaussüchtig zu sein?) und Cupcake-Wrapper mit Totenköpfen. Dazu ein paar Ohrringe mit meinem zukünftigen Tattoo als Motiv. Ich finde das so genial, dass sie ausgerechnet dieses Bild für die Ohrringe gewählt hat. Das ist ein Omen, dass ich das richtige gewählt habe. Und last but not least eine KatzenkopfRosenlichterkette. Ich liebe Lichterketten, Katzen und schwarze Blumen...perfekt.

der SWAP hat mir viel Spaß gemacht und wenn es meine Zeit zulassen sollte, dann bin ich nächstes Jahr sicher auch wieder dabei.

Sonntag, 13. September 2015

Mein eigener Sternenhimmel

Heute kann ich endlich das nächste Ergebnis eines kleinen Stofffehlkaufes präsentieren. Ich wollte schon immer gerne ein Kleid aus Moiré. Nach einiger Suche fand ich auch einen, der mir verwendbar schien und einen Preis hatte, den ich so gerade noch bereit war zu zahlen. Zwar Viskose, aber Hauptsache das Muster stimmt.
Nunja, das Ergebnis war ein extrem leichter, flimsiger Stoff, dessen Muster mir viel zu regelmäßig war. Gnah.
Aber auch hier hab ich den Stoff nicht in die Ecke gepfeffert, sondern einfach die Pläne geändert. Statt nur den Stoff für sich sprechen zu lassen, wurde eben mehr Deko hinzugefügt.
Als erstes habe ich noch Stoff zum Füttern gekauft. Quasi den ersten, der mir bei Stoffkontor im Sale und in Massen in die Hände fiel. Beim Auspacken entpuppte er sich als fester jeansartiger Stoff. Perfekt für den richtigen Stand und mittlerweile schon in drei Teilen verbaut.
Die Schnittmuster sind die übliche Balltaille TV 416 und zum ersten Mal der  Parisian Train Skirt. 
Während der Entstehungsphase hatte ich arge Zweifel, ob der Rock überhaupt nach etwas aussehen würde. Aber das Ergebnis gefällt mir dann doch ganz gut.
Verziert habe ich das Kleid mit einer funkelnden Borte, Stickereien mit silbernem Hologarn und Swarowskisteinen. Das Funkeln des Hologarns ist leider nicht so stark, wie ich es mir gewünscht hätte. Das liegt aber wohl sehr an meiner fehlenden Übung, die richtige Fadenspannung für das Madeira Spectra an der Stickmaschine einzustellen.
Dafür sind die Swarowskisteine der Hammer. Die funkeln sogar im Halbdunkel wie Sterne in der Nacht. Ich bin ja so verliebt in sie. Ich fürchte, demnächst werde ich mich nicht mehr mit den mittelpreisigen Steinchen abgeben. Swarowski hat mal wieder gewonnen.
Ursprünglich wollte ich auch Swarowskiknöpfe an der Taille verwenden, aber sie wirkten in dem Schwarz dann doch zu plakativ. Mein Fundus zauberte dann noch die jetzt verwendeten schwarz/silbernen Knöpfe zutage und passten zu meiner Zufriedenheit sehr gut an das Kleid.
An der Taille hinten habe ich dann noch eine Perlenapplikation angenäht, die die Perlen an den Ärmeln wieder aufgreift.
Als letztes habe ich noch ein kleines Cape zum Kleid gezaubert. Zugegeben war es eigentlich schon vor dem Kleid fertig, aber erst heute habe ich noch Druckknöpfe als Verschluss angenäht.
 Jetzt kann ich mich beruhigt und zufrieden dem nächsten Projekt widmen.

Donnerstag, 20. August 2015

Modest Millinery

Ich glaube, so schnell hab ich selten etwas hintereinander gepostet.
Vor ein paar Tagen habe ich von der lieben Lorenia von Raschke einen kleinen Hutrohling aus Filz im Forum erstanden. Eigentlich ist es ein 20er Jahre Burlesque Hütchen, aber das ist ja nun gar nicht meine Zeit. Für mein Vorhaben (von dem ich da allerdings noch nichts ahnte, ich war einfach nur zu faul, den nächsten Hut komplett selbst zu machen und ergriff die Gelegenheit beim Schopf) war er allerdings perfekt.
Eine kleine Drehung, die Krempe an beiden Seiten hoch und schon hatte er die Form, die mir vorschwebte. 
Auf den Deckel habe ich noch etwas von dem Seidenjaquard geklebt und die Enden mit einer Rüschenborte bedeckt. Denn mir fehlte bisher einfach eine vernünftige Kopfbedeckung für die Seidennüre
Nach einer Menge Herumprobiererei und fünfmaligem Umstecken der Federn, diversen Versuchen, die richtige Zier zu finden war ich irgendwann zufrieden.
Vorne habe ich eine große Taftrose angebracht, die den Stoff der Nüre wieder aufgreift und sie mit Kanzashiblättern geschmückt. An beiden Seiten sind matte Schleifen mit Schmucksteinen (ich hoffe, der Klebstoff hält das Gewicht auch aus) und an der rechten zusätzlich noch einmal Quasten angebracht. Letztere finden sich ja ebenfalls an der Nüre wieder.
Straußenfedern, Hahnenfedern und Coquetips runden das Ganze dann noch ab.
Ursprünglich wollte ich die Federn eher vorne anbringen, was der historischen Form etwas näher gekommen wäre, aber das hätte mir einfach nicht gefallen.
Dafür konnte ich aber dem kleinen Tüllschleier einfach nicht widerstehen, das Gewuschel musste hinten dran.
Befestigen möchte ich ihn gerne mit einer Hutnadel und habe daher nichts anderes angebracht. Sollte sich das beim Probetragen als problematisch erweisen, habe ich ja immer noch die Möglichkeit, Klammern anzubringen.
Und da das Outfit jetzt komplett ist, weiß ich auch schon ganz genau, wo ich es gerne tragen möchte. Jetzt brauche ich nur noch Urlaub und ein Hotel in London :-D
Passend zu dieser Stadt gibt es heute noch ein wenig Musik.

Sonntag, 16. August 2015

Aus Panzertape wird Kragen

Da meine Arbeit an der Nüre nicht so recht voran schreiten möchte, entstand gestern ein kleines Zwischendurch-Projekt.
Ich wollte schon immer gerne einen hohen Kragen, der nicht angesetzt wird, sondern direkt aus dem Oberteil bis an die Ohren und unter das Kinn geht. Aber das als Schnittmuster aufzutreiben erwies sich als unmöglich. Die letzte dahingehende Enttäuschung war mein - trotzdem geliebter - Capeschnitt von Ageless Patterns. Wieder nur ein angesetzter Streifen, der von anschmiegsam weit entfernt ist.
Im Schnittmuster durch Rechnen erstellen bin ich allerdings eine absolute Niete. Oder mein Körper weigert sich einfach innerhalb eines Probeteils seine gemessenen Maße beizubehalten. Ob aber nun Formwandler oder Antimathematiker, das Problem blieb.
Aber wenn man eine Schneiderpuppe und einen Korsettschnitt mit Panzertape machen kann, warum sollte das nicht auch mit einem Kragen funktionieren?
Gesagt getan, gestern wickelte ich mich also erst in Frischhaltefolie ein, um mich dann von einem extrem zweifelnden, kopfschüttelnden und "Das funktioniert so nie" murmelnden Herzallerliebsten mit Panzertape bekleben zu lassen.
Nunja, es lief nicht so glatt (wörtlich gemeint) wie ich das gern gehabt hätte, aber irgendwann hatte ich eine Schicht Panzertape mit groben Zeichnungen auf dem Körper, aus dem ich mich dann herausschneiden ließ. Nach ein paar Korrekturen, habe ich die Tapeteile auseinandergeschnitten und auf Papier übertragen. 
Der Rest ist typische Näherei. Schnittteile ausschneiden und aneinander nähen, versäubern, verzieren, Knöpfe dran, fertig.
Verwendet habe ich einen Jeansähnlichen Futterstoff, weil ich etwas Stand haben wollte und mir der Hals nicht gleich wieder nach unten klappt. Am Halsausschnitt habe ich relativ schwere Spitze verwendet, am unteren Saum die opulenteste Borte, die ich in meinem Sortiment finden konnte. 
Ursprünglich wollte ich gerne den kompletten hinteren Teil mit Knöpfen schließen, habe mir aber mit dem zuerst Spitze annähen selbst ein Bein gestellt. Nun müssen drei Knöpfe reichen.
Mit dem Schnitt bin ich soweit zufrieden, er wirft hier und da Falten, mit denen ich mich vielleicht noch einmal genauer befassen müsste, wenn ich den nächsten Kragen nähe. Aber fürs grobe Erstellen, ist Panzertape tatsächlich super.

Montag, 3. August 2015

Overload - Balltaille ersetzt Tagesjacke

Schon vor einigen Wochen oder sogar Monaten habe ich die Jacke für meine Overloadnüre in ihre Einzelteile zerlegt.
Ich war einfach mit dem Schnitt nicht so sehr zufrieden, da er an der Brust ja doch immer sehr eng war und irgendwie war der Kragen sehr subotimal, zudem hatte ich bei den Ärmeln Murks gebaut und sie merkwürdig eingesetzt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Balltaille passt viel besser, also her damit.
Bis auf den Stoff und die Haken und Ösen habe ich eigentlich alles wieder verwendet. Applikationen, die große Schleife, kleine Schleifen, sogar das Taillenband ist noch aus der Originaljacke. Es sind ein paar kleine Schleifen dazugekommen, dafür fehlen die Rosen und Perlen am Verschluss. Statt der Haken und Ösen habe ich Knöpfe verwendet, die den Glanz der Satinrüschen noch einmal aufgreift.
Unter der Satinrüsche ist an Ausschnitt und Ärmeln noch der Rest einer meine Lieblingsspitzen. Auf dem Rücken habe ich zwei der Applikationen angenäht, die vorher auf den Armen waren, vorne die großen, die auch vorher die Front zierten. Die restlichen sind wieder in den Schrank gewandert, es war einfach kein Platz mehr.
An der Puppe hängt das Oberteil (stilecht nur mit Katzenhaaren) trotz bester Bemühungen und Stecknadelverwendung leider wie ein nasser Sack, an mir sieht es deutlich besser aus.
Aber so herum muss es ja auch sein. Schlimm, wenn es der Puppe passte, mir dann aber nicht.

Montag, 20. Juli 2015

Das Mülltütenkleid

Oder auch: Ist das Kunst oder kann das weg?

Kurz nach dem WGT fand ich bei einem meiner Stoffhändler: "Glitzer Voile" Obschon man anders vermuten kann, ich habe mir tatsächlich auch nicht nur das Bild angesehen, sondern auch die Beschreibung durchgelesen.
Glitzer Voile - 100 Polyester. Aha..hm..naja, nicht optimal, aber ich schließe Polyester ja nicht kategorisch aus, wenn mir der Stoff gefällt. Kann man mit Leben. Voile...leicht, durchsichtig, weich, fließend...und auch noch glitzernd. Herz, was willst du mehr?
Also hab ich auf glühenden Kohlen gesessen, bis die Tüte mit dem Stoff kam. Aufgerissen, Stoff angefasst...öhm. Tja, weich konnte man also schon mal vergessen, was auch das fließend ein wenig verringerte. Leicht und durchsichtig traf dann zu, hat meine Enttäuschung aber einfach nicht mehr mindern können. Der Stoff fühlt sich an wie Plastik und sieht auch so aus. Ich weiß, es war Plastik angekündigt, aber Plastiktaft sieht auch nicht aus wie eine Einkaufstüte. Dazu kam, dass der "glitzer" einfach nur eingestanzte Löcher sind....in kleinen Bändern, die aussehen wie die Tonbänder von Kasetten. Gnah... 
Aber naja, ich werd den Teufel tun und einen Fehlkauf eingestehen. Und irgendwie glitzert er ja schon ein bisschen.
Also hab ich losgelegt und diesen Soff - damit er auch ja nie meine Haut berührt - mit zwei Lagen Tüll und einer Lage Nessel unterlegt und schon war ein Monstrum von Rock geboren. Der Schnitt ist recht einfach. Ein Teller mit einer Rüsche daran (wofür ich doch noch tatsächlich NOCH EINMAL diesen Stoff nachkaufen musste) Dazu kam ein Bolero für den ich den Schnitt meines Wintermantels abgewandelt habe und die Ärmel eines ganz anderen Schnittes noch drangebastelt habe.
Viel Zier ist nicht mehr am Kleid, lediglich alle Säume sind mit Spitze verziert.
Nicht, dass der Stoff so gar nicht war, was ich erwartet hatte, nein, er war auch noch der sich am auflösenste Stoff aller Zeiten. Ich konnte die Overlocksäume mit der Hand abziehen, kein Stich hielt am Rand, zog Laufmaschen und ließ sich von der Maschine auch noch fressen. Ich hab keine Ahnung, wann ich das letzte Mal an einem Kleid derart vor lauter Frust, Wut und Genervtheit gepfuscht habe. Irgendwann war mir der Saum so egal, mal schauen, ob es auf dem Picknick überhaupt durchhält.
Der Bolero ließ sich besser nähen, weil ich den Futterstoff direkt mitverarbeitet habe, aber für die Volants hatte ich dann keinen Futterstoff mehr übrig. 
Nunja....für Freitag hab ich jetzt was anzuziehen und so leicht bringt mich jetzt nicht einmal mehr Seidenbrokat auf die Palme, fürchte ich.

Mittwoch, 1. Juli 2015

Möchte-gern-Tribaldance

Dank der Streiksituation bei uns auf der Arbeit liegen hier 4 angefangene Großprojekte, für die ich abends einfach keine Motivation aufbringen kann. Und UFOs frustrieren, wie jeder weiß.
Um wenigstens mal wieder einen kleinen Erfolg zu erleben, habe ich mich am Montag aufgerafft, als meine Perlenborte kam und sie in das dafür vorgesehene Projekt verarbeitet.
Ich würde unglaublich gerne in eine Tribal Gruppe gehen, aber erstens weiß ich nicht einmal, ob es hier überhaupt einen Stamm gibt und zweitens weiß ich umso genauer, dass ich mich nach der Arbeit (wenn ich es denn rechtzeitig schaffen würde) kaum noch aufraffen könnte, mich wirklich noch dazu bringen zu können.
Aber das hält ja nicht von der Mode ab und so entstand am Montag ein Gürtel nach Tribaldancevorbild. Ich habe mich diesmal sehr genau an die Inspirationsvorlage gehalten, weil ich den Kaufgürtel fast perfekt fand (abgesehen von der Größe und dem Material.
Die Basis besteht aus zwei Lagen fester Baumwolle nach eigenem Schnitt noch verstärkt durch falsche Belege mit Schrägband. Darauf habe ich diverse Spitzenapplikationen genäht, die unter zwei Borten fast verschwinden. Die obere Borte habe ich auf dem letzten Stoffmarkt gefunden, aber nur zwei Meter mitgenommen, weil sie einfach zu teuer war. Ist auch gut so, sie kann nämlich nur per Hand angenäht werden....
Die untere Borte ist ein Rest von einem vernichteten Korsett gewesen, die ich auf besagtem Stoffmarkt leider nie wieder gesehen habe. Darunter ist die Perlenborte angebracht und in der Mitte schlussendlich die allseitsbeliebte Perlenapplikation, die wir alle so gerne verwenden. Zum Glück hatte ich noch genau eine übrig.
Geschlossen wird der Gürtel hinten mit einem Band und Ösen.
Bisher passt er ganz gut, aber ich habe den Umfang doch recht großzügig berechnet, abnehmen sollte ich nicht, sonst rutscht er mir noch über das Hinterteil und hält nicht mehr auf der Hüfte.
Ich denke, er wird mich aber aufs Amphi begleiten.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Doing the fascinator

Nach einer (unfreiwillig) mehr als ausgedehnten Motorradtour inklusive leerem Tank *hüstel* dachte ich, ich schreibe endlich einmal das gewünschte Tutorial für meine Fascinator.
Da ich die genähte Basis schon anderweitig vergeben habe, gibt es kein fertiges Bild, aber ich denke, die letzten zwei Schritte brauchen keine großen Bilder.

Zufürderst machen wir uns ein Schnittmuster, das die gewünschte Form und Größe hat. Dabei sind der Fantasie quasi kaum Grenzen gesetzt, je nachdem, wie kompliziert man es haben möchte. Dieses Schnittmuster wird dann 4 Mal ausgeschnitten. Einmal der Oberstoff, einmal der Zwischenstoff (hierbei kann man von Steifleinen über Moosgummi bis hin zu dickem Filz und Polsterstoff alles verwenden) und einmal Futter. Und einmal aus dünnerem Filz etwas kleiner als die anderen Drei.
Hat man die vier Teile beisammen, nimmt man Oberstoff, Zwischenstoff und Futter und legt es in der Richtigen Reihenfolge zusammen. Ich verwende hier immer Sprühkleber, damit mir nichts verrutscht. Diese 3 Lagen fasse ich dann mit Schrägband zusammen. Wer den Fascinator etwas plastischer haben möchte, kann auch hinten eine kleine Falte hineinnähen. Damit bekommt das Hütchen eine eher "bucklige" Form. Normalerweise mache ich das vor dem Schrägband annähen, hier hatte ich das nicht vor und hab es lediglich für das Tutorial noch einmal zum Anschauen gemacht.
Damit hat man nun zwei Teile, einmal das Hütchen und einmal noch einen Lappen aus Filz. Jetzt kann man das Hütchen mit allem Verzieren, was das Herz begehrt. Von Federn über Perlen und Blumen bis hin zu Schokolade und Waffeleisen, wenn es denn sein muss.
Ich selbst verwende immer eine Mischung aus nähen und Kleben. Meist mache ich eine kleine Basis aus Dekoblume und Marabufedern oder ähnlichem, die ich annähe. Danach kann ich mit Heißkleber nach Herzenlust federn unter Blumen und Deko verstecken. Perlenbänder und ähnliche nähe ich allerdings grundsätzlich an. Man weiß nie, wie gut sich Perlen und Klebstoff vertragen.
Ist man fertig und zufrieden, klebt man den Filzlappen einfach unter das Hütchen, so dass alle eventuellen Befestigungsnähte verschwinden. 
Als letztes kann man nun noch die Befestigung nach Wahl annähen. Einen Kamm oder eine Haarklammer. Man kann sicher auch erst die Klammer am Filz befestigen und ihn dann an den Fascinator kleben. Allerdings habe ich das noch nicht so herum versucht. Fertig ist der neue Kopfschmuck.
Es ist nicht viel Zauber dabei, finde ich und sollte auch ungeübten Fingern leicht fallen.
Wenn noch Fragen sind, stehe ich selbstredend zur Verfügung :)


Sonntag, 31. Mai 2015

Schneegestöber zum Geburtstag

Die liebe sorrowsplea hatte im Mai Geburtstag und ich habe es mir nicht nehmen lassen, ihr wenigstens eine Kleinigkeit zu machen.
Durch eine fb-Gruppe stolperte ich zufällig über diese Seite im Netz und ich wusste, genau das sollte es werden.
Verwendet habe ich Seidentaft und relativ starkes Vlies. Ursprünglich wollte ich einen weißen Metallicfaden verwenden, so dass es noch mehr gefunkelt hätte und etwas mehr nach Schnee ausgesehen hätte. Leider riss der Faden durchgehend und so habe ich  mich dann doch für Silber entschieden.
Zum Zusammennähen der einzelnen Komponenten habe ich dann transparentes Garn benutzt und war glücklich, als ich alles zusammen hatte. Allerdings sah das Ganze wenig nach Können und eher nach viel Liebe aus. Es stellte sich nicht so schön gleichmäßig, wie ich es gern gehabt hätte und beulte schräg nach allen Seiten. Schief aber lieb...oder so.
Ein Futter aus Seidentaft und ein kleines Kissen schafften dann Abhilfe und machten das Innenleben auch noch schöner. Ich hoffe, der lieben sorrowsplea gefällt es genauso wie mir. Von ihr ist auch das Foto, ich selbst habe keines Gemacht, weil ich nicht der Versuchung erliegen wollte, zu früh zu posten.

Montag, 20. April 2015

Mal wieder ganz klassisch

Es ist soweit. Nach einer Menge Zweifeln, Fluchen, meditativen Zigarettenpausen, Fortschmeißen und Wiederholen ist der letzte Stich am Kleid fertig.

Seit fest steht, dass Bienchen mit nach Leipzig kommt, hatte er den Wunsch einen Tag im Partnerlook zu gehen. Er "hätte da diesen wundervollen Stoff und schon eine Idee" Warum auch nicht. Also hat er entworfen und ich durfte umsetzen. Seinen Part nähen wir zusammen, aber da fehlen noch Hose und Weste. 
Als ich den Entwurf gesehen habe, musste ich erst einmal schlucken. Auf dem Bild war einer meiner Erzfeinde zu sehen. Ein hoher Stehkragen. Seit Jahren habe ich immer wieder einen versucht und bin immer wieder gescheitert. Aber wenn der Designer malt, dann muss man ja auch umsetzen. Und schließlich ist der Kragen ein elementares Stück am Kleid.
Der Grundstoff ist auf seinen Wunsch hin Taft, der Farbtupfer eine uralte ehemals mintgrüne Brokatgardine. Nach dem Schwarzfärben wurde aus dem Grün eine bordeauxstichige Pflaume. Leider habe ich den Ton absolut nicht einfangen können.
Der Rock war schnell aus einem 5 Meter langen Streifen zusammengenäht. Das Oberteil ist ein ziemlich umgewandelter Truly Victorian Schnitt ( TV405 - 1872 Vest Basque ). Der Faltenwurf liegt auch diesmal an der Puppe. An mir sitzt es deutlich besser.
Der Kragen besteht aus zwei Lagen Brokat, Hutdraht und einer Lage Steifleinen. Stehen wollte er trotzdem nicht. Egal, was wir versucht haben, meine Kleider scheinen den Gesetzen der Physik einfach nicht Folge leisten zu wollen. 

Also habe ich noch einen Flachstahlstab zwischen die Lagen gezwängt, der so lang ist, dass er den Kragen vom Rücken her stützt. Den Tunnel, in dem der Stab sitzt, habe ich an der Nahtzugabe der Rückennaht noch befestigt, damit er beim Anziehen nicht stört.
Die Schleppe ist mit Druckknöpfen am Ausschnitt befestigt, so dass sie auch abgenommen werden kann. Denn bei schlechtem Wetter oder großen Menschenmengen sind Schleppen erfahrungsgemäß keine gute Idee. 
Ich muss auch sagen, dass mir das Kleid ohne Schleppe besser gefällt, aber der Designer ist hier Meister. So ist sie zumindest vorhanden, ob sie getragen wird, wird sich dann noch herausstellen.
Das Oberteil wird mit einem verdeckten Haken-und Ösenverschluss geschlossen. (ein großer Dank geht hier an Russandol aus dem NuS-Forum, die die Verarbeitung so wundervoll detailliert dort gezeigt hat)
Ich bin froh, dass das Kleid tatsächlich aussieht wie der Entwurf.
Allerdings war es so umfangreich, dass ich das Kleid auf dem Hof fotografieren musste, weil es unmöglich in die Küche vor die Bettlaken gepasst hätte.

Mittwoch, 1. April 2015

Von Meerjungfrauen und Schmetterlingen


Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt, hat sicher schon gemerkt, dass etwas fehlte. Ich habe zwar das Tutorial zum Mühlsteinkragen eingestellt, aber fertige Werke gab es bisher keine.
Das hole ich heute nach. 
Für die schönen Fotos bedanke ich mich ganz herzlich bei Elisabeth Hackmann (wer sie besuchen möchte, schaue hier:www.elfenstaub-gallery.de ) und bei der Auftraggeberin und Model viola odorata (auch hier gibt es eine wundervolle Seite zum Stöbern:www.marion-adam.magix.net )
Das Set besteht aus dem Mühlsteinkragen, Fascinator, Rock, Unterrock und Gebamsel für eben jenen Rock.
Der grüne Stoff ist wundervolle Seide, der schwarze, wenn ich mich recht erinnere Stretch-Popeline. Der Unterrock ist aus Jersey und sage und schreibe 6 Metern Tüll. Es muss ja schließlich ein bisschen fluffen :)
Der Schnitt des Rockes ist selbst (am Modell) erstellt, der untere Teil ist ein Teller. Ursprünglich wollte ich eine Kellerfaltenrüsche anbringen, aber die Seide hat sich als derart fransig entpuppt, dass ich mich doch für einen Beleg entschied. Also wurde "Schrägband" aus Seide geschnitten und unter lautem Fluchen an den Saum getackert. Das mir als Rollsaumfetischist.
Die Schmetterlinge an "Gebamsel" und Fascinator sind nach Origamianleitungen gefaltet und machen sich soweit recht gut, wie ich finde.
Das Tutorial für diese Art Fascinator folgt auf Wunsch bald. (eigentlich wär es schon fertig, wenn ich mich mal für eine fertige Deko entscheiden könnte :-D )

Donnerstag, 19. März 2015

Samtiger Panzer

Mein nächster Versuch, ein Vollbrustkorsett zu konstruieren ist fertig.
Grob fertig ist es schon eine kleine Weile, aber die verflixte Handnäherei mit der Spitze habe ich ein wenig aufgeschoben. Bis ich dann schlussendlich eine halbe Staffel Heroes genutzt habe, um fertig zu werden.
So ein Korsett ist recht schwierig zu fotografieren, habe ich festgestellt. Vor allem, wenn man nicht selbst mit aufs Bild will.  Aber ich hoffe, für eine grobe Vorstellung reicht es.
Der Schnitt basiert auf dem Laughing Moon 100 Silverado Corset. Da ich das eine, das ich unter den Nüren trage als sehr bequem und passend empfinde, habe ich diesmal auf komplett eigene Experimente verzichtet und nur versucht, die Brust nach oben hin zu verlängern.

Es passt noch nicht ganz perfekt, da die Brust noch etwas zu groß ist, aber mit ordentlichem Schnüren und ein wenig kaschierendem Gerüschel oben sollte es tragbarer sein, als meine zwei missglückten Experimente letztes Jahr. Erkenntnis: Lieber etwas zu groß als viel zu klein und nicht hoch genug. Das eine der letzten zwei hab ich mich nicht einmal auf dem WGT getraut anzuziehen, nachdem ich gesehen habe, wohin das Korsett sowie meine Oberweite letztes Jahr nach einem Tag tragen gewandert waren.
Der Oberstoff ist Baumwollsamt, der Futterstoff schlichte Baumwolle und als Zwischenlage habe ich zwei Lagen meines Universal-Korsettbauen-Polsterstoffes verwendet. Im Nachhinein denke ich, die Lage unter dem Samt hätte es nicht gebraucht, der ist eigentlich dick und stabil genug. Aber so kann ich es wenigstens liebevoll Panzer nennen.
Ursprünglich sollte noch einiges an Deko mehr drauf, aber aus Ungeduld habe ich jetzt drauf verzichtet. Vielleicht finden in Zukunft, wenn ich mal etwas Muße habe, noch ein paar Strasssteinchen ihren Weg auf die Spitze oder den Samt. Wird sich zeigen.

Mittwoch, 4. März 2015

Franglaise ohne Schmetterlinge

Ich war im Februar nicht ganz untätig, aber fertig geworden ist leider gar nichts.
Dafür habe ich heute die letzten Stiche an der neuen Franglaise gemacht. Der Schnitt war wieder eine Mischung aus Francaise und Anglaise. Ich mag den Schnitt der Anglaise am Rücken lieber, finde aber den Unterbau der Anglaise viel schöner.
Das Kleid ist aus Seidenbrokat und -taft. Himmlische Stoffe, was Haptik und Optik betrifft, aber sie sind die Hölle beim Verarbeiten. Zumindest der Brokat, der Taft war da pflegeleichter. Bei ersterem habe ich mit dem Markieren und Aufzeichnen auch so meine Probleme gehabt, darum spannt er nicht so fest über dem Futter, wie ich es gern hätte. Auch mein allererster verdeckter Hakenverschluss ist jetzt leider keine Profiqualität geworden.
Nachdem dann auch die Deko nicht wie geplant funktioniert hat, wurde ich immer gefrusteter. Aber man möchte die schönen Stoffe ja nicht wegwerfen, also habe ich sie zu Ende gebracht. Das Kleid soll auch noch nach wie vor mit zum WGT, nun halt ohne Schmetterlinge und Blumen.
Egal, wie ich beides verteilt habe, es störte in meinen Augen immer die Form des Kleides oder ließ es völlig untergehen.
Daher habe ich mich für einen Gürtel mit Kokarde entschieden (und wenigstens auf den Gürtel kamen Blumen. Ha!) und bin mit dem Ergebnis doch noch recht zufrieden gewesen.

Der Anhänger am Halsband ist von einer Kette aus Frankreich. Das Bild ist einfach zu passend :)

Fazit: Es ist kein Meisterstück, aber gut genug zum Ausführen.

Sonntag, 25. Januar 2015

Mühlsteinkragen, die Zweite

Eigentlich hatte ich diesen Post bereits viel früher geplant, aber leider sind mir ziemlich viel Arbeit, eine kranke Katze und ein krankes ich dazwischen geraten.
Nun aber weiter im Text. Nach zwei Filmen und viel Handarbeit sollte der Kragen inzwischen schon nach Mühlsteinkragen aussehen.
Allerdings fächert er mir meistens zu sehr auf, gerade an den Enden, was beim Tragen meiner Meinung nach recht unschön aussieht.
Also nähe ich alle Schlingen noch einmal zusammen. Das kann mit oder ohne Perlen machen. Da ich keine Lust habe, jedes Vernähen einzeln zu verknoten führe ich den Faden durch das Schrägband durch, um den Faden unsichtbar zu machen. Das hat natürlich den Nachteil, dass, wenn der Faden einmal reißt, sich direkt mehrere Perlen und/oder Schlingen lösen und man mehr in der Reparatur zu tun hat.
Bei diesem Kragen allerdings steht die Seide so super, dass er mir auch ohne Zusammennähen echt gut gefällt und ich mich so nur auf die Enden beschränkt habe. Das erhöht, denke ich, auch die Beweglichkeit beim Tragen etwas mehr.
Der Unterschied von offenem und zusammengenähtem Ende ist gravierend.
Ob der Kragen allerdings so bleibt ist noch fraglich, denn es ist ja nicht meiner :) Sobald ich den passenden Rock dazu anprobefertig habe, wird auch die Entscheidung gefällt, ob ich noch alle Schlingen zusammennähe oder es lasse. 
Aber bis dahin ist er fertig.
Ich hoffe, ich habe nicht allzu viele Fragen offen gelassen und dem ein oder anderen wenigstens ein wenig weiterhelfen können.

Donnerstag, 8. Januar 2015

Mühlsteinkragen

Vor einigen Jahren, als ich anfing, mich mit Mühlsteinkrägen zu beschäftigen, habe ich eine Anleitung für Selbige geschrieben und online gestellt. Mit dem Löschen meines alten Blogs ging auch die Anleitung verloren.
Jetzt habe ich seit 4 Jahren keinen Mühlsteinkragen mehr genäht und wünsche mir doch die ein oder andere Erinnerung wieder herbei. Da ich derzeit an einem Auftragskragen sitze, dachte ich, ich nutze die Chance und mache ein WIP/Tutorial in meinem neuen Blog.

Ich habe keinerlei Ahnung, wie man Mühlsteinkrägen tatsächlich näht. Meine Methode ist eine Mischung aus Selbstversuchen, Bildern anstarren und Tipps von meiner persönlichen Mühlsteinkönigin Tuahadedana. Janet Arnolds Pattern of Fashion 4 besitze ich auch, aber das Buch  hat mich absolut nicht weiter gebracht.

Der vorliegende Mühlsteinkragen wird ein offen Getragener mit einer Auslage von ca 10cm und einer Länge von ca 53 cm. Der Stoff ist Dupionseide in einem herrlichen Grünton.

Man braucht eine Basis, auf die der Kragen genäht wird und ein laaaaanges Band in der Breite der gewünschten Auslage. Da ich ein völliger Matheversager bin und auch einfach nicht akribisch genug arbeiten kann, habe ich absolut keine Ahnung, wie ich die Länge des Bandes berechnen kann, damit sie stimmt. Also lasse ich ein Ende direkt unbearbeitet, wie man auf dem Bild sehen kann. Ich nähe halt einfach alle Schlaufen bis kurz vor Ende, schneide auf die passende Länge zurück, Schrägband drum und dann passt das. Also lieber immer zu lang als zu kurz.
Leider entfällt für mich dadurch bisher die Möglichkeit, offene Mühlsteinkrägen zu fertigen, die in der Auslage klein anfangen, hinter dem Kopf groß werden und wieder sanft auslaufen (falls jemand weiß, was ich meine) Allerdings reift schon eine Idee in meinem Kopf heran, wie ich das anstellen könnte...ein andernmal.
Die Basis habe ich mit Buckram verstärkt, damit sie bei häufigem Gebrauch nicht einknickt. Das Band selbst ist mit starker Einlage verstärkt. Meinen eigenen Kragen habe ich mit Steifleinen gemacht, aber Wunsch ist Wunsch. Zudem ist der Kragen mit Vlieseline verstärkt wesentlich angenehmer zu tragen.

Die Basis habe ich dann in regelmäßigen Abständen markiert, damit die Falten nicht allzu unterschiedlich werden. Zwei Nadeln einfädeln für oben und unten, dann kann es losgehen. Die ersten Krägen habe ich mit nur einer Nadel genäht, aber das ständige Verknoten und Seitenwechseln war mir zu nervtötend.
Der Stoff wird quasi senkrecht aufgenäht, immer mit ein paar Stichen oben und unten. Und eigentlich ist das schon Alles. Ich weiß, dass andere, den Kragen erst mit zwei Fäden gleichmäßig einreihen und ihn dann auf die Basis nähen. Keine Ahnung, ob das besser ist, ich habe es bisher noch nicht ausprobiert, aber es gibt sicher hunderte Möglichkeiten.

Dank fieser Erkältung werde ich heute auch nicht weitermachen, aber Fragen kann ich jederzeit beantworten.